Die Linzer KPÖ und der Verein LIBIB laden herzlich zur nächsten Veranstaltung in der Reihe „Linke Gespräche“ ein:
> Europas reaktionäre Rebellen. Der (aufhaltbare) Aufstieg der radikalen Rechten
> Walter Baier (Koordinator von transform!europe)
Österreich im Herbst 2015
Als
Jörg Haider 1986 in einem Handstreich die Führung der FPO übernahm,
stand die Partei - damals übrigens in einer Koalitionsregierung mit der
SPÖ - bei knapp 5 Prozent. Heute sehen sie Umfragen bei 30 Prozent. Als
eine Besonderheit gegenüber vergleichbaren Parteien in Europa ist die
deutschnationale Orientierung ihres Nationalismus zu unterstreichen. Das
verleiht dem Einflussgewinn der FPÖ eine über Österreich hinausgehende,
europäische Dimension. Für ihre Wahlerfolge sind allerdings andere
Faktoren als der Deutschnationalismus ausschlaggebend.
Das
Monopol einer rechtsradikal populistischen Partei bei der Vertretung der
Unzufriedenen muss in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit, wachsender
Angst der Mittelschichten vor sozialem Abstieg und allgemein prekärer
werdenden Lebensumständen besonders beunruhigen. Dass die FPÖ bei den
kommenden Nationalratswahlen stimmen- und mandatsstärkste Partei wird,
ist eine reale Möglichkeit, jedoch keineswegs unausweichlich. Da eine
absolute Mehrheit praktisch auszuschließen ist, würde ein Bundeskanzler
Strache voraussetzen, dass sich eine der beiden anderen Parteien zu
einer Koalition mit der FPÖ entschließt.
Auszug aus der
Vorbemerkung in der Broschüre „Europas reaktionäre Rebellen. Der
(aufhaltbare) Aufstieg der radikalen Rechten“ von Walter Baier